Krankheit Mensch 2007 Multi Complete PAL DVD

Alan_Smithee

U P L O A D E R

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Synopsis:
Bei dieser Kompilation handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt diverser Independent-Filmcrews (Fist Productions, Goreholio Filmworks, Get-A-Life Productions, Viva.Laonda und KX/RM Entertainment), die sich auf ein oder andere Weise den Symptomen der titelgebendenen Seuche (freundlicherweise auf dem Cover als „Gewalt, Missbrauch, Folter und Mord“ identifiziert) annähern wollen. Zugegebenerweise hab ich von drei der fünf beteiligten Crews noch sprichwörtlich nichts gesehen, aber ich hole ja gerne Versäumtes oder solches, was dafür gehalten wird, nach und pflege außerdem die gelinde Hoffnung, genährt durch die Eisele-Beteiligung und die „Moloch“-Kenntnis, dass es sich dabei nicht primär um den üblichen Feld-, Wald- und Wiesensplatterkrams handelt, mit dem uns die deutsche Szene immer noch oft und gern behelligt. Qualitativ ist die Compilation wie eine Achterbahnfahrt

Inhalt:

Ein schöner Tag (zum Amok laufen)
Regie: Raoul Schaupp, 10 min

Nach einem weiteren blutigen Amoklauf haben die Becksteine dieses unseres Landes gesiegt und endlich alle „Killerspiele“ und „Gewaltvideos“ per Verbot aus dem Verkehr gezogen. Nach einer mehrwöchigen Diät mit harmlos-lieben Jump’n’Runs wie „Bussi Bär im Knuffelland“ ist Hardcore-Game-Junkie Steffen reif für die Insel bzw. einen konzentrierten Gewaltfix. Und da „mediale“ Gewalt nicht mehr in Frage kommt, muss es halt „reale“ sein. Beim freundlichen Schwarzhändler an der Ecke wird eine Knarre erstanden und schon kann Steffen seinen ganz persönlichen Ego-Shooter gestalten.
Raoul Schaupps (Fist Productions) erster Projekt-Beitrag befasst sich, wie unschwer zu erkennen, mit dem stets aktuellen Bruhei um angeblich gewaltverherrlichende und amoklaufinspirierende Computerspiele und macht inhaltlich den ein oder anderen guten Punkt. Schaupp ist ersichtlich Anhänger der Katharsis-Theorie, welche vereinfacht ausgedrückt aussagt, dass „mediale Gewalt“ in Form von Videospielen und Horrorvideos dazu dienen, Agressionen abzubauen (und eben nicht, sie zu erzeugen). Ich persönlich neige dieser Theorie weitgehend ebenfalls zu (wobei es sicherlich Konsorten gibt, bei denen sie nicht zutrifft; aber die Krux bei psychologischen Postulaten zu komplexen Themen ist nunmal, dass es keine allgemeingültigen Wahrheiten gibt, nur solche, die bei einem größeren Prozentsatz an Betroffenen zutreffen). Ob nun im Falle eines Komplettverbots von gewalttätigen Medien es tatsächlich eher zu einem Anstieg von Amokläufen kommen würde, ist eine wohl nicht zu klärende Frage, aber der Gedanke hat durchaus einiges für sich – auf jeden Fall dürften wir uns darüber einig sein, dass es gesellschaftlich gesehen sinnvoller ist, nach einem erlesenen Scheißtag lieber „Resident Evil IV“ zu zocken als die Freundin zu verkloppen. Sicherlich simplifiziert „Ein schöner Tag“, was schon allein dem Medium Kurzfilm geschuldet ist, in dem man nun mal keine Zeit zu verplempern hat (man sollte z.B. annehmen, dass der Protagonist auf der Suche nach seinem Gewaltfix auf dem Schwarzmarkt erst mal nach neuen Spielen oder Filmen fahndet, bevor er sich ’ne Bleispritze zulegt), die Aussage kommt aber durchaus rüber (wobei ich mir allerdings die abschwächende Schlusspointe gespart hätte, die dem Film m.E. ein wenig Impact nimmt).


Die Schande des Zwillings
Regie: Raoul Schaupp, 7 min

Ein junger Mann ist .u seiner Freude endlich zum Stich gekommen und würde dies gern freudestrahlend seinem Zwillingsbruder auf die Nase binden. Der ist aber schon bestens informiert, und zwar speziell um die unappetitlichen Begleitumstände des vollzogenen Akts: es handelte sich erstens um Vergewaltigung und zweitens um die eines achtjährigen Mädchens. Nachdem der Kinderschänder die Tat zunächst abstreitet, fällt ihm tatsächlich, was er bislang verdrängt hatte, ein, dass es sich bei der Anschuldigung um die nackte Wahrheit handelt. Sein Wille, sich der Polizei zu stellen und die gerechte Strafe abzusitzen, ist seinem Bruderherz aber deutlich zu wenig…


Moloch
Regie: Michael Valentin, 10 min

Wir befinden uns in einer Druckanstalt, wo ein blaubekittelter Vorarbeiter o.ä. mit kritischem Blick die diverse Maschinerie der Zeitungspresse prüft und schließlich mit einigermaßen zufriedener Miene einen Korrekturabzug aus der Presse puhlt, die er einer eingehenden Examinierung unterzieht. Selbige fällt aber nicht zu seinem Wohlwollen aus, denn der böse Druckfehlerteufel hat zugeschlagen und einen Artikel arg verunstaltet.
Das ist natürlich, rein drucktechnisch gesehen, ein beachtlicher Exkrementhaufen, andererseits ist es für großartige Verbesserungsaktionen ersichtlich zu spät: „Ist schon draußen, die Auflage!“ (Hm, sollte man einen Korrekturabzug dann nicht prüfen, BEVOR der ganze Schmu schon am Kiosk liegt?). Daher herrscht bei unserem tapferen Prüfer die Ansicht vor, dass das zwar eine ziemlich dumme Sache, aber nicht mehr zu ändern und damit nicht sein Problem sei. Ob sein Vorgesetzter das auch so sieht?


Anarchie
Regie: Andreas Eisele, 10 min

Eine Parkbank am Trimm-Dich-Pfad ist der allmorgendliche Treffpunkt zweier arbeitsscheuer Elite-Loser, aufgrund ihrer jeweiligen exzentrischen Outfits genannt „Bademantel“ und „Partyhut“. Beim gemeinschaftlichen Wegpicheln von „Karlskrone“ aus der Plastikpulle kommt Bademantel ins Philosophieren. Anarchie, resümmiert er, wäre die erstrebenswerte Gesellschafts(un)ordnung, alldieweil da jeder tun und lassen könnte, was ihm gefällt, z.B. mit der attraktiven Joggerin an Ort und Stelle eine Nummer zu schieben. Die Tatsache, dass das Mädel allerdings ernsthafte Anstalten macht, mit einem Mit-Sportreibenden anzubandeln, führt bei Bademantel zu einer Kurzschlussreaktion…
Andreas Eiseles Beitrag nimmt eine Sonderstellung innerhalb des Projekts ein, alldieweil er als einziger Partizipant die Sache von der humorig-satirischen Seite angeht. Den Großteil der Laufzeit bestreitet „Bademantel“ mit seinen obskuren Anarchie-Theorien, während „Partyhut“ den Stichwortgeber und gelegentlichen Widersprecher gibt; wir stellen fest – „Anarchie“ ist in positiver Hinsicht ein „Laberfilm“, der von seinen guten Dialogen (und einem glänzend aufgelegten René Schumann als „Bademantel“, um das mal vorwegzunehmen) lebt. Im Vergleich zu den teilweise eher schwermütigen und bedeutungsschwangeren (mal mehr, mal weniger gelungenen) anderen Beiträgen der DVD ist es sehr angenehm-entspannend, mit „Anarchie“ einen Film vor sich zu haben, der letztlich keine Aussage haben will (wenn wir mal von einem „Anarchie ist was für besoffene Freaks und nicht mal für die“ abesehen wollen), sondern einfach nur unterhalten will – und dann mit der Schlusspointe doch noch mal einen taffen Schlag in die Magengrube austeilt. Ob’s diese letzte halbe Minuten wirklich *gebraucht* hat oder der Film vielleicht sogar effektiver gewesen wäre, wenn die „Handlung“ einfach ausgelaufen wäre (was auch eine schöne Moral von der Geschicht gewesen wäre, nach dem Motto „die größten Maulaufreißer sind die größten Hosenscheißer“), kann man dahingestellt sein lassen. Es passt auch so. Ich merke einfach mal an, dass der Streifen es geschafft hat, mich mehrfach zum schallenden Lachen zu animieren und man ihm, wenn schon sonst nix, zumindest entnehmen kann, warum Plastikflaschenbier doch seine Vorzüge hat. Und überhaupt verdient Andreas Eisele sich ein paar Bonuspunkte in meinem Book of Cool, einen 10-Minuten-Kurzfilm noch frecherweise in vier Kapitel einzuteilen…


Es gab keinen
Regie: Christian Jegl, Matthias Wissmann, 6 min

Ein Jüngling wacht blutbesudelt im Wald auf und hat keine Ahnung, was ihm widerfahren ist. Er torkelt zum nächsten Feldweg, wo ein Auto steht, allerdings mit der nicht serienmäßigen Sonderausstattung zweier massakrierter Leichen. Entsetzt entfernt sich der Knabe hastig vom Tatort, doch der Typ, der mit einer Axt bewaffnet nunmehr aus dem Unterholz tritt, um sein blutiges Werk zu vollenden, kommt uns bekannt vor…


353,9 Sekunden
Regie: Christian Jegl, 12 min

353,9 Sekunden braucht man nach empirischer Feldstudie der Filmemacher, eine Zigarette anständig zu rauchen (kommt nach meiner Beobachtung hin). Geraucht wird in diesem Falle von einer jungen Frau am Steuer eines Ford Mondeo, die zu einem abgelegenen Sportplatz fährt. Dort öffnet sie den Kofferraum und zerrt zwei gefesselte und geknebelte Männer ans Tageslicht, drapiert sie an einer Schuppenwand und foltert sie genüsslich, ehe sie zu einer zünftigen Hinrichtung schreitet. Die böse Tat erfolgreich bewältigt, braust sie von hinnen – in der Gewissheit, für ihre Aktion einen verdammt guten Grund gehabt zu haben…
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DVD-Details
DVD Format: DVD5
TV Norm: PAL
Sprachen:
Deutsch: MPEG-1 2.0, LPCM 2.0, Dolby Digital 2.0
Englisch, Italienisch, Französisch und Russisch: Dolby Digital 2.0
Laufzeit Compilation: 69:10 Min.
Laufzeit Bonus: 68:20 Min.

Bemerkungen:
Alle Filme kommen mit umfangreichem Bonusmaterial. Zu jedem Film gibt’s ein „one minute statement“ des jeweiligen Machers, der sich dort kurz über die Intention seines Werks auslässt. Alle Filme verfügen zudem über einen Audiokommentar, zudem gibt’s zu einigen Filmen Teaser, Trailer, Making-ofs, Outtakes und Slideshows („Anarchie“ kommt für alle Ellen-Koch-Fans, und die gibt’s ja, mit einer „erweiterten“ Stretch- und Räkelsequenz, charmant „deleted tits and ass“ betitelt). Als Hidden Feature stellen sich noch Impressionen vom „Splatterday Night Fever“, wo das Projekt offensichtlich vorgestellt wurde, von ca. 20 Minuten Länge ein. Insgesamt eine runde Packung. Die Filme selbst präsentieren sich in akzeptabler Qualität, wobei ab und an beim Dialogton Abstriche gemacht werden müssen, das Filmmaterial an sich nicht High-End-Ansprüchen genügt und die Kompression speziell bei „353,9 Sekunden“ ihre Probleme hat. Lob gibt’s für die gelungene Digipak-Aufmachung und die Menü-Gestaltung. Ach ja, erschienen ist der ganze Frohsinn bei Maximum Uncut Productions.
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Parts: 4
Größe: 3,6GB gezippt auf DDL und Rapidgator
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Kommentar

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